Das zweite Halbjahr der Gärtnerin

Liebe verehrte Leserschaft,
schon Ende Juni fängt das 2. Halbjahr in unserem Gartenbaubetrieb an. Denn da beginnt die Ernte des Fruchtgemüses, welches in den ersten 6 Monaten des Jahres herangezogen worden ist. Das Anziehen von Pflanzen heißt beim Gärtner und der Gärtnerin: Planen, Vorbereiten, Aussäen, bzw. Auslegen der Samenkörner, Eintopfen, Aufstäbeln, Auspflanzen, Anbinden, an einer Schnur hochziehen, Ausgeizen und Stutzen. Dazwischen noch Pflanzenschutz machen, Nützlinge ausbringen, Ernährungszustand des Bodens kontrollieren. Bedarfsgerecht gießen. Auf gleichmäßige und bedarfsgerechte Temperatur achten. Und dann, ja dann kann, nach 3 bis 5 Monaten Kulturzeit, geerntet werden.

Sie sehen, liebe Leserin und werter Leser, alles ganz einfach und wie es immer schon gesagt wurde: beim Gärtner, aber auch bei der Gärtnerin, wächst alles wie von selbst. Aber bleiben wir einmal beim Beginn des zweiten Halbjahres in unserer Gärtnerei Gairing. Wir hatten in den Monaten Juni, Juli, August, September und bis in den Oktober hinein, eine sehr gute Ernte beim Fruchtgemüse. Zwar waren manche Erntetage sehr heiß. Aber dagegen kann man ja was tun: die Erntemannschaft hat dann morgens schon um 6 Uhr oder manchmal noch früher angefangen und war dann um 14.30 Uhr fertig mit der Tagesarbeit.

In einem seperaten Gewächshaus haben die kultivierenden Damen Charant-Melonen herangezogen. Bei den Melonenpflanzen läßt man nicht alle Früchte ausreifen. Vorher werden einige Blüten herausgebrochen, so dass noch ca. 6 Früchte pro Pflanzestehen bleiben. So können diese Melonenfrüchte sich gut entwickeln und an der Pflanze ausreifen. Die Melonenfreunde unter unseren Kunden loben diese Regionalfrüchte als eine wahre Köstlichkeit.

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Melonen in Erdesäcken gepflanzt

Neben dem erwähnten Fruchtgemüse geht es aber auch im Sommer mit der Produktion unserer verschiedenen Salatsorten weiter. Da in den heißen Sommermonaten der Feldsalat nicht gut keimt , kommen diese Ackersalatpflänzchen von einem Jungpflanzenbetrieb und werden bei uns auf Pflanztischen aufgestellt oder in anderen Gewächshäusern auf Grundbeeten bis zur Ernte kultiviert. Im sommerlichen Freiland wächst der Feldsalat nicht besonders gut. Er ist kein Freund von hoher Sonneneinstrahlung, lässt sich aber im „geschützten“ Anbau in einem Gewächshaus zufriedenstellend kultivieren.

Sofern die Arbeitsmannschaft gerade nicht im Sommerurlaub ist, wird neben den Erntearbeiten weiter fleißig ausgesät. Z.B. Asiasalate, Rucola-Salat, Portulak-Salat oder Baby-Leaf-Salate. Und ab September wieder Kressesalat.

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Portulak mit Wassertropfen Blattsenfsorten

September
Noch fühlt man sich im Hochsommer, aber der September ist der erste Herbstmonat. Rechtzeitig denken die Gärtnerinnen ans Ausräumen. Zuerst werden die Gurkenbeete abgeräumt. Gurken wachsen am schnellsten und sind daher auch am ehesten mit der Ernte fertig. Sie bringen im letzten Viertel ihrer Ertragszeit nicht mehr so schöne Früchte. Die Pflanzen beginnen zu kränkeln. In kühlen Septembernächten bekommen die Gurkenpflanzen auch gerne Mehltau. Also raus damit und für verschiedene Herbstkulturen Platz gemacht.

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Landgurken in der Ernte

Der erste Herbstspinat wird gesät. Petersilie für den Winter muß gepflanzt werden. Der Feldsalat braucht mehr Platz. Rote Bete und bunter Mangold werden ganz eng gesät, damit bald die Blätter für Salatmischungen geerntet werden können.

Mangold und Rote Bete in Grundbeeten für Mischsalat

Kräuter für die Herbst- und Wintermonatsernte werden in Töpfen ausgesät: Salbei, Thymian und Koriander.

Im Oktober sind die Gewächshäuser schon fast alle ausgeräumt und nach und nach gereinigt. Leere Beete werden wieder hergerichtet. Die sonnigen Herbsttage lassen noch manches Blättlein in den Gewächshäusern wachsen.

Die Gärtnerei Gairing ist für die Wintermonate gerüstet. Allerdings – im Büro häufen sich Nachrichten, die man so in den letzten Jahren sicher nicht gewohnt war: Der Jungpflanzenlieferant bestätigt die Bestellung, kann aber noch keinen Preis für die bestellten Pflänzchen fürs nächste Frühjahr machen. Die Gärtnereibedarfsfirma meldet Preiserhöhungen für gärtnerische Hilfsmittel und Dünger. Zum Teil bieten sie moderate Preise an, wenn man noch im November oder Dezember bestellt und – bezahlt. Der Erdelieferant will auch noch im alten Jahr das Mehrfache liefern, weil man fürs kommende Jahr noch nicht so recht weiß wie es kostenmäßig weiter geht.

Sieben auf einen Streich!


Aber die Gärtnermannschaft, (Entschuldigung, es muß heißen) die Gärtnerfrauschaft, ist zuversichtlich. Die Heizöltanks sind voll. Der Verkauf läuft. Bestellte Sämereien treffen im Dezember wunschgemäß ein. Der Anbauplan mit den Kulturterminen steht so einigermaßen. Strom kommt noch aus der Steckdose, Wasser zum Gießen und zum Waschen läuft noch aus jedem Rohr.

Aber da – plötzlich im Dezember – erreichen sie uns, die ersten richtig kalten Tage des Winters. Es sind noch 10 Tage vor Weihnachten und an einem Wochenmarkt-Samstag zeigt morgens das Thermometer auf minus 11 Grad.

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Samstag, 17.12.2022 – Eine Hochburg gegen Kälte!


Auch in der Gärtnerei waren sie gerüstet. In allen kalten Gewächshäusern hatte man die Wasserrohre geleert und die empfindlichen Kulturen mit einem Vlies abgedeckt. Das einzige beheizte Gewächshaus (auf 4 Grad) ist mit Noppenfolie ‚umwickelt‘ wie ein Weihnachtsgeschenk.

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Gewächshaus Nummer I und II – voll eingepackt


Die kurzen Kältetage gingen ohne große Erfrierungen vorüber.
Die Chefin und alle ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können beruhigt ins Neue Jahr hinüberfeiern. Wenigstens bis Mitte Januar. Dann geht es langsam wieder los. Und jeder im Betrieb lebt von der Hoffnung, dass es wenigstens so gut weiter gehen werde, wie im vergangenen halben Jahr in der Gärtnerei Gairing.

JDG

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